Die Entwicklung eines Schutzkonzepts ist ein längerer Prozess der Organisationsentwicklung. Damit er nicht im Sande verläuft oder neben anderen Themen und Aktivitäten zu einer Überforderung wird, hat es sich bewährt, eine verantwortliche Arbeitsgruppe (AG) einzusetzen, die den Prozess steuert und verantwortet. Idealerweise wird bereits zu einem frühen Zeitpunkt eine externe Fachkraft einbezogen.
Folgende Personen(gruppen) sollten in der AG vertreten sein:
Sie wird in der Regel Entwürfe oder Vorlagen für die einzelnen Bausteine erarbeiten, kann dies aber auch an andere delegieren. Wichtig ist, dass die Arbeitsgruppe partizipativ arbeitet, also immer wieder ihre Ideen, Entwürfe und Vorschläge zur Diskussion gibt, Kinder und Jugendliche einbezieht und verschiedene Sichtweisen berücksichtigt (siehe Grundlagen - Beteiligung).
Zentral für das Gelingen des Gesamtprozesses ist ein guter Infofluss und die Rückkopplung von (Teil-)Ergebnissen nicht nur an den Vorstand, sondern in die gesamte Organisation.
Hilfreich ist, sich bewusst zu machen, dass der Weg schon ein Teil des Zieles ist. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Themenfeldern ist mindestens ebenso wichtig wie das Ergebnis, das im Schutzkonzept formuliert wird. Die Fragen, mit denen die Arbeitsgruppe sich beschäftigt, die Ideen, die sie in den Vorstand und in die gesamte Organisation trägt und die Diskussionen, die dabei geführt werden, können bereits Veränderungen in Haltung und Bewusstsein mit sich bringen. Diese Auseinandersetzung braucht Zeit und deshalb darf und sollte man einen Schritt nach dem anderen gehen und nicht zu viele „Baustellen“ gleichzeitig bearbeiten.
Und das Ganze darf Spaß machen! Das ist trotz des Themas möglich, erfordert aber Rahmenbedingungen, die ein entspanntes Arbeiten ermöglichen. Neben der Wertschätzung für diese Arbeit durch Leitung und Kolleg:innen gehören dazu auch äußere Gegebenheiten (ausreichend Zeit, ungestörte Räumlichkeiten, Versorgung mit Essen und Trinken...).
Vgl. Webseite https://bayern.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de/einstieg/#c130
Praxishandbuch FIPP e.V. - Methoden zur Moderation. Die Publikation enthält u.a. eine Sammlung zur Moderation in der Auseinandersetzung mit Ängsten und Widerständen bei der Entwicklung eines Schutzkonzeptes.
Zum Weiterlesen:
Beteiligung von Mitarbeiter/innen im Organisationsentwicklungsprozess: S. Kompendium, Obele S. 637 ff